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Aktuelle Version vom 17. November 2014, 19:49 Uhr
Alte Liederkranz-Fahne im neuen Glanz - Restaurierung Anlass zur Fahnenweihe
Essingen: Das Fest einer Fahnenweihe gehört in der geschichtlichen Entwicklung von Vereinen zu den ganz großen Höhepunkten des Gemeinschaftslebens. Auch wenn der Essinger Männergesangverein "Liederkranz" nicht mehr existiert, hat der Arbeiter-Bildungsverein Essingen als Zeichen der Tradition und Brauchtumspflege die Restaurierung derer alten Vereinsfahne zum Anlass genommen, mit einem Festakt die Fahne zu weihen und der Öffentlichkeit zu präsentieren.
Im Jahre 1932 war die Fahne nach der Auflösung des Männerchors in die Obhut des damaligen Arbeiter-Bildungs- und Unterstützungsverein gegangen. Mittlerweile war sie über all die Jahre so stark verschlissen, dass sie zu verfallen drohte. Der ABV sah sich verpflichtet, die Fahne von 1893 als wichtiges Kulturgut zu erhalten und gab sie zur Restaurierung in die Karlsruher Fahnenfabrik. Über fünftausend Euro waren hierzu aufzuwenden, die mit einer Spendenaktion "Rettet die Fahne" aufgebracht werden konnten.
Dem Festakt vorgeschoben wurde mit einer Kranzniederlegung durch die Ortsbürgermeisterin Susanne Volz, zugleich 1. Vorsitzende des ABV, beim Totengedenken auf dem Friedhof der verstorbenen Vereinsmitglieder und Mitbürger gedacht. "Solange wir leben, werden auch sie leben, denn sie sind ein Teil von uns, wenn wir uns an sie erinnern!", so die Schlussworte des Gedichtvortrages von Svenja Münster. Pfarrer i.R. Lutz Breitenbach ging in seiner ergreifenden Ansprache darauf ein, dass eine aufgefrischte Fahne uns nötigt, einen Moment innezuhalten und dass es hilfreich ist, wenn es in unserer Lebensstruktur Tage der Erinnerung gibt, die uns die Begrenztheit des Menschen und die Vergänglichkeit der Dinge deutlich machen.
Vor allem ältere Mitbürgerinnen und Mitbürger fanden sich zum Festakt in der Dalberghalle ein. Rochus Rehers, der sich für die Organisation der Veranstaltung verantwortlich zeichnete, ging in seiner Chronik auf die Entstehung und Entwicklung des Gesangvereins "Liederkranz" ein und brachte den Festbesuchern die Bedeutung von Vereinsfahnen und den Werdegang der Liederkranzfahne näher. Noch weiter zurück, auf die Entstehung der Männerchöre, spannte der Präsident des Chorverbands der Pfalz, Hartmut Doppler, in seinen Grußworten den Bogen. Carl Friedrich Zelter, der 1809 in Berlin die erste "Liedertafel" gründete und Hans Georg Nägeli in der Schweiz gaben in der damaligen Zeit entscheidende Impulse für die Entwicklung des Männerchorwesens. Fortan folgten zahlreiche Gründungen von Liedertafeln und daneben entstanden Männerchöre, die sich als "Liederkranz" bezeichneten.
Unter den Klängen des Bläserensembles "Nostalgie in Blech", das ebenso wie der Essinger Männerchor unter Leitung von Xaver Reichling die Festlichkeiten eindrucks- und würdevoll musikalisch umrahmten, brachten die beiden Kinder Cheyenne und Alexander die "neue" Fahne zum Weihaltar. Vor der Segnung durch den katholischen Pfarrer Klaka wurde im Dialog mit der Fahnenmutter Conny Fischer die Bedeutsamkeit einer Fahne aus kirchlicher und weltlicher Sicht hervorgehoben und Fürbitten gesprochen. Der Fahnenmutter oblag es nun, die im neuen Glanz erstrahlende Fahne dem Fähnrich Martin Maurer zu übergeben, der die Zielsetzungen der Vereinsgründer, wie sie auf der Fahne aufgestickt sind, in Erinnerung brachte: "Gesang, Einigkeit, Gott und Vaterland lasst ehren uns mit fester Hand". Zum Gedenken an die gefallenen, vermissten und verstorbenen Mitglieder des ehemaligen "Liederkranz" widmete Ortsbürgermeisterin Susanne Volz im Namen der Gemeinde und seiner Bürger eine Trauerschleife. Ein Fahnenband, angebracht von der Fahnenmutter, soll an diesen Tag der Fahnenweihe erinnern und den Dank an alle Spender zum Ausdruck bringen. Aufmerksam folgten die Besucher dem Geschehen, als unter den Klängen der Bläser die Fahnenträger Günter Röhm für den MGV, Hilarius Müller für den Radfahrverein und Markus Poh für den ABV ihre Vereinsfahnen zum Fahnengruß neigten.
Interessant zu hören, wie die Restaurierung der Fahne vorgenommen wurde. Thomas Kreisel, Geschäftsführer der Karlsruher Fahnenfabrik, legte die einzelnen Arbeitsschritte dar und machte deutlich, dass nicht der Stoff, sondern die einzigartigen Stickereien das Wertvolle und heute kaum noch Bezahlbare darstellen.
Mit "D'Fahneweih" vom Bellemer Heiner, leitete Leni Degner zum gemütlichen Teil über. Zutreffend hieraus der letzte Vers: "... es war e schäni Fahneweih".